Über Ausländer, Integration, fremde Kulturen und Asylsuchende sprechen viele. Viel zu wenige ergreifen jedoch die Initiative und leisten selbst einen Beitrag um Brücken in unserer multikulturellen und pluralistischen Gesellschaft zu bauen. Unterstützt von der Industrie 45 wagte eine Gruppe von Jungen Zuger*Innen und Zuger im Alter von 17-23 Jahre den Schritt und organisierten Spiel, Musik und Graffitinachmittage mit Jungen Asylsuchenden.
Das Konzept war einfach: 4 Samstagnachmittage in der I45 sollen für die ungezwungene Begegnung zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen reserviert sein. So wurden Gesellschaftsspiele aus aller Welt gelehrt und ausprobiert. Einfache Spiele wie UNO liessen sich ohne viel Erklärungen und trotzt Sprachbarrieren problemlos spielen. Zudem fanden hochkarätige Jam-Sessions statt, bei dem das Projekt von lokalen Bands unterstützt wurde. Auch eine eritreische Gitarre lässt sich problemlos in ein Jam-Orchester integrieren. Dank professioneller Unterstützung konnte ein Graffiti Workshop stattfinden. Es entstanden vielfältige Graffiti Kunstwerke und es wurden einige bisher unbekannte Sprayer-Talente entdeckt. Der Abschluss des Nachmittags bildete jeweils ein gemeinsames Abendessen.
Das Projekt bildet die Abschlussarbeit des Studiums von Sandra Scheuber, welche als Jugendarbeiterin in der Industrie 45 arbeitet. Ihre Arbeit war nicht nur konzeptuell erfolgreich, sondern kann einen essentiellen Beitrag zur Integration von Asylsuchenden im Kanton Zug sein. Denn  Projekteilnehmer*Innen realisierten, dass es für die erfolgreiche Integration beide Seiten braucht. Als Neuzuzüger*innen kann man sich noch so bemühen, wenn niemand offen ist wird die Integration unmöglich.
Diesen 4 Samstagnachmittage gingen jedoch unzählige Sitzungen und Vorbereitungssgtunden voraus. Vom Flyerdesign bis hin zur Planung der einzelnen Spiele musste alles vorbereitet sein. Motivation für diese grossartige Leistung fand die Projektgruppe in den tollen Ergebnissen. Das Team zieht auch eine positive Bilanz. Das Projekt war ein voller Erfolg: So besuchten bis zu 50 Jugendliche die Nachmittage, es wurde viel gelacht, ausgetauscht und vor allem eines machte Freude: Egal wie unterschiedlich Kulturen sein mögen: Spiele, Musik und Lachen verbindet uns alle. Nun versucht die Projektgruppe auch nach Abschluss des Projekts „Jugend Überwindet“ die Idee von Spielnachmittagen als Brückenbauer aufrecht und am Leben zu erhalten. Freiwillige Helfer*Innen sind herzlich willkommen.
Der Text ist im unabhängigen Magazin „Bulletin“ 02/2016 erschienen.