Der Schnee ist da und somit werden die Hänge wieder fürs Schlitteln genutzt. Doch gibt es die Wiese, auf welcher Sie als Kind hinunterdüsten, noch? Die Chance ist leider gross, dass sie bereits vor Jahren verbaut wurde. Leider verschwinden jeden Tag in der Schweiz Grünflächen in der Grösse von 8 Fussballfeldern unter dem Beton.
Das neue Raumplanungsgesetz zeigt viel zu wenig Wirkung und basiert auf dem hohen Flächenverbrauch der letzten Jahre. Die Politik tut, als wäre der Boden eine unbeschränkte Ressource. Es gibt zu wenig Anreiz, mit dem Boden wirklich effizient umzugehen. Während an Orten wie Zug die Mieten explodieren, stehen gesamthaft in der ganzen Schweiz 70 000 Wohnungen leer. Die Initiative verlangt deshalb, dass die Gesamtmenge an Bauzonen konstant bleibt und nicht weiter steigt. Künftig sollen die Schweizer Baulandreserven in der Grösse von 400 Quadratkilometer nicht weiter ausgedehnt werden.
Die Zersiedelung ist das Umweltproblem Nummer eins der Schweiz. Die Verkehrskilometer pro Kopf sind die letzten Jahrzehnte explodiert. Wer dezentral wohnt, muss für die Arbeit, das Einkaufen und Freizeitaktivitäten weite Strecken zurücklegen. Zudem lohnt sich in Siedlungen mit niedriger Bevölkerungsdichte eine optimale ÖV-Erschliessung nicht. Das bedeutet, dass die Einwohnerinnen und Einwohner mehrheitlich auf den motorisierten Individualverkehr – sprich das Auto – zurückgreifen müssen. Die Zersiedelungsinitiative weist den Weg zu einer massvollen Nutzung des Bodens.
Das Ziel ist noch mehr Wohnen mit Lebensqualität: Die Schule im Quartier, Einkaufen in Gehdistanz, kurze Arbeitswege und ein engmaschiges ÖV-Netz. Um nachhaltige Quartiere zu fördern, will die Initiative auch gewisse Bürokratiehürden, wie beispielsweise die Parkplatzpflicht, abschaffen.
Wir möchten eine Schweiz, in welcher es auch in 30 Jahren noch Naherholungsgebiete, lokale Nahrungsmittel und Schlittelhänge gibt. Stimmen auch Sie am 10. Februar Ja zur Zersiedelungsinitative!
Dieser Text ist in einer Rubrik der „Zuger Woche“ im Januar 2019 erschienen.