Postulat von Luzian Franzini, Stéphanie Vuichard, Andreas Lustenberger, Marianne Hess und Rita Hofer betreffend die Förderung der regionalen Landwirtschaft durch Mensen in kantonalen Institutionen
Der Regierungsrat wird eingeladen, Massnahmen zu prüfen, welche das regionale, saisonale und ökologische Ernährungsangebot in den Mensen und Cafeterien der kantonalen Institutionen stärken. Tierische Produkte sollen verantwortungsbewusster eingesetzt werden, aus der Schweiz stammen und mindestens der Gesamtwertung OK des Schweizer Tierschutzes (STS) entsprechen. Produkte sollen wo möglich aus der Region bezogen werden, auf Flugware soll verzichtet werden. Zudem sollen vegetarische Angebot gestärkt werden und attraktiver angeboten werden. Bei Mahlzeiten soll zudem ein Zielwert für Zutaten aus biologischer Produktion von 50% angestrebt werden. Gleichzeitig wird der Regierungsrat eingeladen, Massnahmen zu ergreifen, damit das Angebot vor allem für Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten finanziell attraktiv bleibt. In den kantonsnahen Mensen und Cafeterien soll sich der Kanton für die Umsetzung der Forderungen einsetzen und diese Kriterien bei Submissionsverfahren berücksichtigen.
Begründung:
Ein Drittel der konsumbedingten Umweltbelastungen in Europa geht auf das Konto unseres Essens. Lokale Nahrungsmittel sind aufgrund der kürzeren Transportwege klimafreundlicher und bezüglich Arbeitsbedingungen den Schweizer Standards entsprechend. In dem der Kanton Zug in den Kantinen, in welchen er Einfluss ausüben kann, konsequent auf eine saisonale und tierfreundliche Küche mit Schweizer Produkten setzen würde, geht er im Sinne der «Corporate Social Responsibility» mit gutem Beispiel voran. Dies hat auch gesundheitliche Aspekte, da Produkte durch kurze Transportwege und kürzere Lagerungszeiten mehr Vitamine beinhalten. Indem mindestens die Hälfte der Zutaten für Mahlzeiten aus biologischer Produktion stammen, würde der Kanton Zug die umweltverträgliche Produktion, Biodiversität und artgerechte Tierhaltung unterstützen. Ausserdem stärkt der lokale Nahrungsmitteleinkauf die Zuger Landwirtschaft und führt zu Wertschöpfung in der Region. Gerade auch die Covid-Krise hat auch in der Zuger Bevölkerung ein stärkeres Bewusstsein für lokale Wirtschaftskreisläufe hervorgerufen und die Leute ermuntert auch «vor der Haustüre» einzukaufen.