Aus der ganzen Welt treffen sich die Staatschefs momentan in Glasgow, um über den Pfad zu verhandeln, auf welchem die Klimaerhitzung auf deutlich unter 2°C beschränkt werden kann. Klar ist leider bereits jetzt: Die Klimapläne vieler Staaten reichen nicht aus und auch die Schweiz ist ungenügend unterwegs, dabei haben wir ein grosses Interesse an erfolgreichen Verhandlungen. Als Alpenland sind wir nämlich von Klimaveränderungen und Naturkata- strophen überdurchschnittlich stark betroffen.
In der föderalistischen Schweiz haben die Kantone eine wichtige Rolle in der Klimapolitik – in Zug passiert diesbezüglich kaum etwas. Der visionslose Regierungs- und Kantonsrat blockiert momentan wichtige Klimadossiers. So wurde das kantonale Energiegesetz wegen ungenügender Datenlage zurück an die Kommission gewiesen und auch die Mobilitätsstrategie kommt nicht vom Fleck.
Auch im Vergleich mit anderen Zentralschweizer Kantonen steht Zug schlecht da. Während das Zuger Klimapapier mickrige 16 Seiten ohne verbindliche Massnahmen enthält, verabschiedete beispielsweise der Kanton Luzern einen konkreten 170-seitigen Klimaplan. Dieser enthält Millioneninvestitionen, die auch wieder Wertschöpfung schaffen werden.
Auch in Zug gäbe es viele konkrete Ideen. Die Alternativen? die Grünen engagieren sich im Kantonsrat beispielsweise für eine Solaroffensive, damit der Ausbau der Photovoltaikanlagen und Solarkollektoren beschleunigt wird. Wenn es im aktuellen Tempo weitergeht, würde der Kanton Zug das gesamte Sonnenpotenzial nämlich erst in 232 Jahren ausschöpfen. Auch die Verkehrswende muss vorankommen. Dafür braucht es gute Pendlerverbindungen und Velowege. Mit dem vielen Eigenkapital könnte zudem ein Klimafonds geschaffen werden, der ökologische Ideen gezielt unterstützt.
Ich bin überzeugt: Zug kann Klimapolitik. Wir beherbergen nicht nur innovative Firmen mit Zukunftstechnologie in unserem Kanton, sondern haben auch die finanziellen Mittel, um ein schweizweiter ­Pionier zu sein.
10.11.2021 – Zuger Woche