Aktuell blicken viele auf die Klimakonferenz COP29, die in diesen Tagen im Erdölstaat Baku stattfindet. Dort geht es um nichts weniger als um die Frage, ob auch die nächsten Generationen einen lebenswerten Planeten vorfinden oder nicht. Obwohl die Wahl von Trump und der erwartete Rückzug aus dem Klimaschutz vieles überschattet, werden auf internationaler Ebene auch Erfolge erzielt.

So werden Entwicklungsbanken ihre Klimafinanzierung für ärmere Länder deutlich erhöhen, wodurch jährlich rund 120 Milliarden US-Dollar für Klimaschutzprojekte bereitgestellt werden. Zudem wurde ein globaler Kohlenstoffmarkt mit Qualitätsstandards für Kohlenstoffzertifikate auf den Weg gebracht, um Emissionsreduktionen weltweit zu fördern.

Während die Ziele international hochgefahren werden, fehlt der Innovationsgeist bei der neuen Klimastrategie der Zuger Regierung. Anstatt in typischer Zuger Manier ehrgeizige Klimaziele zu erreichen, bleibt Zug hinter seinen Möglichkeiten zurück – mutlos und ambitionslos. Wirksame Massnahmen fehlen weitgehend. Gerade angesichts der wirtschaftlichen Stärke des Kantons und der Tatsache, dass Zug als globaler Wirtschaftsstandort auch international eine bedeutende Rolle spielt, haben sich viele Leute mehr erhofft.

Das zeigt auch ein Vergleich mit unseren Nachbarn. Zürich strebt eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 48% bis 2030 an. Zug hingegen beschränkt sich auf lediglich 29%. Das ist nicht nur ein verpasster Schritt, um dem Klimawandel entschlossen zu begegnen, sondern auch ein Signal an die Bevölkerung, dass man den Ernst der Lage scheinbar nicht erkannt hat.

Besonders enttäuschend ist, dass die Regierung auch im Bereich der Kreislaufwirtschaft keine konkreten Verpflichtungen für Grossverbraucher aufstellt. Auch im Bereich des öffentlichen Verkehrs ist die Klimastrategie wenig ambitioniert. Ein ÖV-Impulsprogramm, das die Alternativen – die Grünen bereits im März vorgeschlagen hatten, wurde nicht in die Strategie aufgenommen.

Auch in der Solarenergie und bei energetischen Sanierungen bleibt die Regierung hinter ihren Möglichkeiten zurück. Eine Solarpflicht bei Sanierungen, wie sie von den Alternativen – die Grünen in der Solaroffensive gefordert wurde, fehlt in der Strategie gänzlich. Zudem bräuchte es spezifische Zeitvorgaben für den Ausstieg aus Ölheizungen.

Es gibt jedoch auch kleine Lichtblicke. So plant die Zuger Regierung nun doch ein Veloverleihsystem, das sie vor zehn Monaten noch abgelehnt hatte. Auch die Ziele der Velonetz-Initiative und die Forderung nach einer Wasserstrategie finden teilweise Berücksichtigung. Doch das allein reicht nicht aus, um die Klimakrise wirksam anzugehen und den notwendigen Wandel voranzutreiben.

Mit 3 Milliarden Franken Eigenkapital, einer innovativen Wirtschaft und einer Vielzahl kluger Köpfe könnte der Kanton Zug eine Vorreiterrolle im Klimaschutz übernehmen. Doch dafür braucht es eine Regierung, die erkennt, dass wirtschaftlicher Erfolg und nachhaltiges Handeln Hand in Hand gehen können und müssen. Eine ambitionierte und umfassende Klima- und Energiepolitik ist der einzige Weg, um eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu sichern.

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