Der Regierungsrat wird eingeladen zu prüfen, wie im Kanton Zug ein umfassender kantonaler Hitzeaktionsplan für Gesundheit erstellt und ein System verbindlicher Klima-Aktionspläne für alle Gemeinden koordiniert werden kann. Dabei soll insbesondere folgende Massahmen geprüft werden:

  1. Gesundheit
    • Aufbau eines automatischen Hitzewellen-Warndienstes (Alerting) der Altersheime, Spitex, Hausärzte etc. direkt informiert und Handlungsempfehlungen übermittelt.
    • Einrichtung eines „Hitzetelefons“ oder Besuchsdienstes für alleinlebende ältere Menschen (in Kooperation mit entsprechenden Organisationen), um Risikogruppen aktiv zu kontaktieren.
  2. Verbindliche kommunale Klima-Aktionspläne
    • Bereitstellung von Leitlinien (Guidelines) und Best-Practice durch den Kanton sowie Einrichtung eines runden Tisches zur Koordination mit den unterschiedlichen Akteuer:innen.

Begründung

Die Sommer in der Schweiz werden extremer. Städte und Agglomerationen verwandeln sich in Hitzefallen, in denen Beton, Asphalt und fehlende Vegetation das Klima zusätzlich anheizen. Besonders betroffen sind ältere Menschen, Kleinkinder, Personen mit chronischen Erkrankungen sowie Menschen, die draussen arbeiten oder auf öffentliche Infrastrukturen angewiesen sind. Die Folgen sind bereits heute spürbar: Hitzewellen führen zu mehr Notfalleinweisungen, verschärfen bestehende Erkrankungen und verursachen Todesfälle. Ein kantonaler Hitzeaktionsplan gewährleistet, dass vulnerable Gruppen wie ältere Menschen nicht allein auf improvisierte Lösungen angewiesen sind. In der Westschweiz haben Kantone wie Waadt und Städte wie Genf mit solchen Plänen und kühlen Rückzugsorten bereits deutlich positive Effekte erzielt – die Wirkung auf Mortalität und Morbidität ist wissenschaftlich belegt.

Ein Blick auf Zug offenbart eine Lücke: Bislang existiert kein koordinierter kantonaler Plan, und Gesundheitsinstitutionen reagieren auf Hitze ad hoc und ohne zentrale Steuerung. Gemeinden wie Baar (Hitze-Strategie 2022) und die Stadt Zug (Klimastrategie mit Thermal-Mapping) haben vorgezeigt, wie lokale Konzepte aussehen können – der Kanton muss nun die Rahmenbedingungen schaffen, damit gute Praxis kantonsweit greift. Verbindliche Klima-Aktionspläne für alle Gemeinden fördern eine koordinierte Umsetzung, beugen «Insellösungen» vor und ermöglichen Know-how-Transfer. Die Massnahmen ergänzen die Energie- und Klimastrategie des Kantons Zug auf ideale Art und Weise.