Der Regierungsrat wird beauftragt, die gesetzlichen Grundlagen so anzupassen, dass die Höchstzahlen für Schüler:innen auf 22 gesenkt werden. Zudem sollen die Durchschnittszahl bei den Mittelschulen (gem. Kantonsschulgesetz) von 20 auf 18 gesenkt werden.
Begründung
Lernen ist Beziehungsarbeit, und der Lernerfolg ist eng mit einer guten Beziehung zur Lehrperson verknüpft. Es ist daher zwingend, dass sich die Lehrperson genügend um einzelne Schülerinnen und
Schüler wie auch um die ganze Klasse kümmern kann.
Gut ausgebildete Menschen sind die Ressourcen unseres Landes, und gute Schulen gehören zu einer
hohen Standortattraktivität eines Kantons. Für die Schülerinnen und Schüler die Schule zentral in ihrer
persönlichen Entwicklung: Guter Unterricht und eine gute Schule fördern die jungen Menschen und
bereiten sie gut für ihre Zukunft vor.
Die Anforderungen an einen guten Unterricht sind in den letzten Jahren stark gestiegen, auch wegen
der allgemeinen Individualisierung unserer Gesellschaft. Für die Schulen ihrerseits ist der Lehrpersonenmangel immer stärker spürbar. Im Rahmen der Sparmassnahmen «Finanzen 2019» erhöhte der
Kanton Zug die Klassengrössen von durchschnittlich 18 auf 20 und erhöhte die Maximalgrösse von 22
auf 24. Die finanzielle Notwendigkeit dieser Massnahme ist seit Jahren nicht mehr gegeben, da der
Kanton Zug grosse Gewinne schreibt.
Das integrative Schulmodell mit den diversen Bedürfnissen stellt hohe Anforderungen an die Lehrperson, und entsprechend ist deren Belastung gestiegen. Dies nicht nur wegen des grösseren administrativen Aufwandes, sondern auch, weil die Beziehungsarbeit mit einzelnen Schülerinnen und Schülern
insgesamt zeitintensiver geworden ist. Die Klasse, aber auch die ruhigeren Kinder kommen oft zu kurz.
Die Senkung der Höchstzahl Schülerinnen und Schüler in den Zuger Schulklassen auf 22 bedeutet
nicht zuletzt eine signifikante Attraktivitätssteigerung des Berufstandes und eine Massnahme gegen
den Lehrpersonenmangel. In einer Umfrage des LVZ Lehrerinnen- und Lehrerverein Kanton Zug stimmten fast 80% der Forderung zu, dass die Klassengrössen gesenkt werden sollen. Nach Lohnerhöhung
und weniger Unterrichtsstunden war dies die drittmeist-gennannte Massnahme zur Attraktivitätssteigerung.